Das Kreuz wurde am Freitag, 9. September 2011 von Mitgliedern des Gartenbauvereins Scheyern aufgerichtet. Die feierliche Segnung des Kreuzes durch unser Ehrenmitglied Abt Markus erfolgte unter
Beteiligung der Musikkapelle und der Bevölkerung am Mittwoch, 14. Sept. 2011 am Fest Kreuzerhöhung.
Abschließend sei allen gedankt, die zum Gelingen der Erneuerung und Restaurierung des Hofkreuzes und Errichtung der Grünanlage ihren Beitrag geleistet haben.
Es wurden insgesamt über 400 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Die Erlöse aus dem Verkauf der Palm- und Kräuterbüschel wurden bisher nur zur Bepflanzung und Pflege des Feldkreuzes an der Scheyerer Strasse verwendet. Die entstandenen und zukünftigen Kosten für das Hofkreuz sollen ebenfalls über diese Einnahmen gedeckt werden. Hier sei auch Barbara Prinz erwähnt, die diesen alten Brauch der Kräuter- und Palmbüschel neu erweckt und jedes Jahr neu organisiert. Dank an alle, die jährlich beim Sammeln von Materialien zum Herstellen von Palm- und Kräuterbüscheln mithelfen.
Möge dieses Hofkreuz nicht nur zur Ortsverschönerung von Scheyern beitragen, sondern auch auf den Sinn des Lebens und die Vergänglichkeit hinweisen.
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Wie aus Überlieferungen bekannt, hatte das Kreuz ursprünglich den Namen "Pfarrkreuz" und stand am Ende des Untersägeweihers am Klosterberg an der Abzweigung Richtung Unterschnatterbach. Es wurde damals auf Anregung des Fr. Cyprian um 1906 vom Kloster errichtet. Um das Jahr 1938 wurde hier noch bei der Flurprozession am Pfingstmontag das 2. Evangelium gelesen. Im Jahr 1973 wurde das Kreuz entfernt, da die Straße zum Scheyrerberg etwas verlegt und Richtung Palier und Unterschnatterbach geteert wurde. Das Kreuz erhielt zwischen Klosterbrauerei und Klosterhof (Prielhof) am Weinberg einen neuen Platz und wurde Hofkreuz genannt, nachdem es einige Jahre an einem nicht näher bekannten Ort gelagert war.
Am 14. August 1980, am Vorabend von „Maria Himmelfahrt“, wurde bei der Lichterprozession das Kreuz vom damaligen Ortspfarrer von Scheyern, Pater Franz Gressierer, feierlich eingeweiht. Im
Spätherbst 1986 ließ Hans Grotter, langjähriger Mitarbeiter am Prielhof, ein Bild mit der Gottesmutter, umgeben von Blumen vom Scheyerer Maler Peter Lüdemann fürs Hofkreuz malen. Hans sagte laut
Überlieferung: "Ein Kreuz ohne Muttergottes ist nichts Ganzes." Er setzte so mit diesem Bild noch kurz vor seinem Tod für sich ein Andenken. Er verstarb im Januar 1987. (Auszug aus den
Aufzeichnungen von Frau Maria Kirzinger) Hans Grotter ist vielen Scheyrern noch bekannt, war er doch in seinen alten Tagen täglich als Kurierfahrer (Schyrenexpreß) mit seinem Ross und Wagen vom
Prielhof zum Kloster unterwegs. Das von ihm gestiftete Muttergottesbild war und wurde wieder am neuen Kreuz angebracht.
Am Brauereifest 2010 wurde von Pater Lukas und Meßner Bernhard Kürzinger die Bitte an den Gartenbauverein herangetragen, ob dieser sich nicht des Hofkreuzes annehmen könnte, damit es wieder mehr
im Blickpunkt der Öffentlickeit stehen möge. Anfang Mai 2011 wurden die Vorstellungen und Planungen für die Gestaltung dieser Hofkreuzörtlichkeit in der Vorstandschaft des Gartenbauvereins
besprochen.
Im Vordergrund stand nach einer Ortsbesichtigung die Gestaltung der Grünanlage um das Kreuz. Man kam überein, eine Natursteinmauer vor dem Kreuz anzubringen. Dazu standen erhebliche Erdarbeiten
an, die Dank der Firma Euringer durch Bereitstellung eines Baggers wesentlich erleichtert wurden. Die Firma Seizmeier Naturstein Handel stellte fast ausschließlich das Material für die
Granitsteinmauer zur Verfügung, so dass die Anlage bald Form annahm. Dazu wurde noch ein Kiesweg zum Kreuz angelegt. Um die Grünanlage anlegen zu können, wurde von der Gemeinde Humus zur
Verfügung gestellt und es konnte schließlich der Rasensamen ausgesät werden. Soweit erforderlich, leistete auch Fr. Johannes vom Kloster mit entsprechenden Gerät Hilfe, wenn es galt,
schwerere Lasten zu heben oder zu transportieren. Alle erforderlichen Handarbeiten wurden fast ausschließlich von den Mitgliedern der Vorstandschaft des Gartenbauvereins ausgeführt. Der
eingesetzte Bagger wurde von Manfred Reisner bedient.
Zwischenzeitlich wurde das Holzkreuz mit Christuscorpus der Erneuerung und der Restaurierung zugeführt. Da der Corpus der Christusfigur im Laufe der Zeit unansehnlich geworden war, musste dieser
zunächst sandgestrahlt werden. Anschließend wurde er Malermeister Stamm übergeben, der sich angeboten hatte, den Christuscorpus wieder in natürlicher Farbe erscheinen zu lassen. Da die
Witterungseinflüsse und der Zahn der Zeit ihre Spuren auch am Holzkreuz hinterlassen hatten, musste auch dieses erneuert werden. Ein großer Eichenstamm, der im Scheyerer Glockenturm eingebaut
werden sollte und übrig blieb, wurde von der Benediktinerabtei zur Erneuerung des Kreuzes zur Verfügung gestellt. Dieser Eichenstamm wurde zunächst grob von Fritz Müller mit der Motorsäge
und weiter in der Schreinerei Pusl mit der Bandsäge bearbeitet. Schließlich wurde der vorbereitete Stamm in die Klosterschreinerei verbracht, wo die Feinarbeiten und der Zusammenbau zum Kreuz
durch den Schreiner Toni Lechner und den Zimmerer Florian Hofmann erfolgte.
Verantwortlich und Gestaltung Johann Fetsch, Gartenbauverein Scheyern